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Bei Freunden zu Hause - Interview mit Claudia Bundi für den Hecht-Newsletter


Das Kafi "Zum hinteren Hecht" ist in Winterthur mittlerweile fast jedem Bekannt. Feiner Kaffee, gemütliche Räumlichkeiten, abwechslungsreiches Kulturangebot und kostenloser Co-Working Space - eine (H)echt gute Sache!


Auch unsere Vereinsleitung arbeitet sehr häufig im Hecht: Finanzierungsanträge werden dort geschrieben, Interessenten und Partner treffen wir im Kafi und hinten im Co-Working wird manchmal bis spätabends an neuen Produkten gearbeitet. Der Hecht ist sozusagen unsere "Homebase".


Simon Obrist, Gründer vom Hecht, interessiert sich stets auch für die Menschen die tagtäglich an den Tischchen sitzen, Kafi schlürfen und mehr oder weniger konzentriert in die Tasten hauen. Neulich gab es deshalb eine gemeinsame Kafi-Pause mit Claudia. Heraus kam dieses Interview, das im Hecht-Newsletter "Schrankkultur" veröffentlicht wurde und wir euch nicht vorenthalten möchten.


Claudia, du bist viel im Hecht anzutreffen. Warum?

Wenn ich nicht zuhause bin, ist das hier mein Büro. Mit einer Kollegin zusammen habe ich „The Bloom Project“ aufgebaut. Eine junge Initiative, mit der wir uns für Frauen einsetzten, die Gewalt erlebten oder den Ausstieg aus dem Milieu suchen. Wir möchten Jobs und Perspektive für betroffene Frauen aus der Region schaffen.



Und um was geht es bei „The Bloom Project“ genau?

Als erstes haben wir in einem Frauenschutzhaus eine betreute Werkstatt aufgebaut. Sie hatten dort zu wenig Arbeit für die Bewohnerinnen, so entstand die Zusammenarbeit. Den Frauen, die dort wohnen eine Tagesstruktur zu geben, ist sehr wichtig. Sie können den Unterhalt selber verdienen, das gibt Würde.


In Winterthur gibt es also ein Frauenschutzhaus mit betreuter Werkstatt?

Nein, leider nicht. Unser erster Partner ist ein Frauenschutzhaus im Aargau, das ein interessantes Konzept hat. Die Frauen können dort eine neue Perspektive aufbauen und werden zur Selbständigkeit begleitet. Im Schnitt bleiben sie etwa ein Jahr. Auch viele Frauen aus der Region Winterthur werden dort untergebracht.


Und wie seid ihr gestartet?

Wir starteten im März 2021 mit einem Nähkurs und Workshops für die Bewohnerinnen vom Schutzhaus. Innerhalb von 6 Monaten erhielten wir genügend Aufträge, dass nun 3-5 Frauen ihre Arbeit von 20 auf 60 Prozent aufstocken konnten.


Warum wählst du ein Café als Arbeitsort?

Ich arbeite jede Woche rund 2-3 Tage freiwillig für dieses Projekt. Für ein gewöhnliches Büro haben wir kein Budget.


Und warum hast du dich gerade für den Hecht entschieden?

Für mich ist es eines der gemütlichsten Cafés in Winterthur. Ich fühle mich sehr zuhause hier, es gibt nicht viel Orte, die dieses Ambiente vermitteln. Es lädt ein zum Bleiben, ohne dass ich ein schlechtes Gewissen haben muss.


Was sind deine Aufgaben im Projekt?

Viel verschiedenes. Fundraising, Marketing, die Buchhaltung – alles Administrative, was es für ein solches Projekt halt braucht. Aber auch ganz praktische Arbeiten. Das Layout für den Weihnachts-Kranz, ein Dekoartikel, ist im Hecht entstanden. Für diese kreative Arbeit habe ich mich in eurem Coworking eingerichtet!


Im gemütlichem Co-Working Garten-Häuschen vom Hecht wird an den Prototypen unserer Wanddekorationen Christmas Hope & Bloom gearbeitet.



Wie bist du überhaupt auf die Milieuarbeit aufmerksam geworden?

Einschneidend war eine Begegnung vor zwei Jahren. Meine Nachbarin arbeitet beim Verein Anora, das ist eine ehrenamtliche, aufsuchende Sozialarbeit im Sexgewerbe. Ich habe sie dort bei einem Notfall-Einsatz begleitet. Es hat mich sehr beschäftigt, dass Frauen den Ausstieg aus dem Milieu suchen, aber einen schweren Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Daraus entwickelte sich dann die Werkstatt-Idee.


Wie geht es weiter?

Wir suchen noch mehr Freiwillige, damit wir die Arbeiten im Verein besser aufteilen können. Zum Beispiel in der Buchhaltung, Grafik oder Kommunikation. Auch Leute, die an Märkten unsere Produkte verkaufen. Und für die Ferienvertretung in der Werkstatt haben wir niemanden. Der ganz grosse und eher langfristige Wunsch ist, in Winterthur ein ähnliches Frauenschutzhaus mit Wohnen und Werkstatt aufbauen.


Interview von Claudia Bundi, Initiantin The Bloom Project

Durchgeführt von Simon Obrist, Gründer "Zum Hinteren Hecht"


Möchtest du dich mit uns für andere Frauen einsetzen?

Wir suchen offene und pro-aktive Powerfrauen, die gerne ihre Fähigkeiten für eine gute Sache einsetzen!

Schreibe uns! hello@thabloomproject.ch


Die erwähnten Wanddekorationen bei uns im Shop oder auch im Hecht an der Tösstahlstrasse 2 in Winterthur erhältlich!


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